Zum ersten mal könnte ein offen lebender homosexueller Politiker in der bayrischen Landtag einziehen. Die Bayerische SPD hat am vergangenen Sonntag Ihre sieben Bezirkslisten zur Aufstellung für die Landtagswahl im September 2013 aufgestellt. Der 32 Jährige Landesvorsitzende der AG der Lesben und Schwulen in der Bayern SPD wurde von der SPD Oberbayern auf den Platz 35 der Liste zur Landtagswahl gesetzt.
Ulf Schröder ist seit vielen Jahren sehr engagiert in der Gleichstellungspolitik sowie der Politik für queere Lebensweisen. Auf Bundesebene ist er stellvertretender Bundesvorsitzender und betreut dort besonders das Thema Soziales, Gesundheit und Senioren. Ulf Schröder, der privat in einer Beziehung lebt, richtet das Hauptaugemerk seines politischen Engagements der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen, er tritt für eine steuerliche Gleichstellung, eines fairen Adoptionsrechts sowie der Eheöffnung für Lesben und Schwulen ein. Seit langem kämpft er mit seinen Mitgliedern der Schwuso AG für den Abbau von Diskrimierung und Vorurteilen. Die bayrischen Schwusos kämpfen dabei auf schwierigem Terrain. Bayern ist das Schlusslicht der Bundesrepublik bei Rechten für Menschen mit homosexuellem Hintergrund. Die bayrische Landesregierung und insbesondere die CSU ignorieren nicht nur Urteile der Verfassungsgerichte, sie wehren sich gegen eine rechtliche Gleichstellung, Rechte Homosexueller werden mit Füßen getreten oder ignoriert, verbale Entgleißungen von führenden CSU Politikern stehen an der Tagesordnung. Eine wirkliche und ehrliche Gleichstellung kann es nur bei einem Regierungswechsel geben. Ulf Schröder würde im Landtag sich für Lesben- und Schwulenrechte stark machen.