Angesichts der heute bekanntgewordenen Umstände um die Abweisung eines 72 jährigen Rentners im Münchener Kreszentia-Stifts wegen seiner Homosexualität, erklärt der Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen (Schwusos) in der BayernSPD, Ulf Schröder:
Im Zuge der aktuellen Diskussionen mit dem Paragrafen 175, wegen dem von 1946 bis 1994 fast 65.000 Männer aufgrund Ihrer sexuellen Identität verurteilt wurden kämpft die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen (Schwusos) in der BayernSPD seit langem für Maßnahmen zur Rehabilitierung und Unterstützung diese Menschen. Wir Schwusos kämpfen ebenso für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft in der die sexuelle Identität eines jeden ein Menschenrecht ist. Eine Gleichstellung von Lesben und Schwulen ist in einer modernen Welt zwingend notwendig.
Uns ist sehr wohl bekannt, das die katholische Kirche und Ihre Einrichtungen in der Frage der Homosexualität keine Vorreiterrolle spielen. Jedoch sollte in einer christlichen Kirche jeder Unabhängig seiner sexuellen Identität ein Platz haben, den gerade die Kirche prädit Nächstenliebe. Hier darf es keine Benachteiligung geben. Es darf keine Benachteiligungen von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft geben.
Wir Schwusos in Bayern sind empört über die offensichtliche Diskriminierung, die dem 72 jährigen Rentner zu teil wurde. Wir Appellieren daher, auch und gerade an Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft das Persönlichkeitsrecht eines jeden Menschen zu wahren. Die Schwusos kämpfen weiterhin für ein modernes Weltbild in dem Schwule und Lesben den gleichen Platz haben dürfen wie heterosexuelle Menschen.