Lesbischer Hortleiterin wird fristlos gekündigt

08. Mai 2015

Auf die Kündigung einer lesbischen Hortleiterin einer Caritas-Einrichtung in Holzkirchen reagierte die AG Lesben und Schwule (Schwusos) der SPD Oberbayern mit der folgenden Pressemitteilung.

Da werden Kinderhorte geschlossen, weil es an Erzieher/innen mangelt und trotzdem kann es sich die Caritas in Holzkirchen leisten, eine Hortleiterin zu entlassen, weil sie zu ihrer Liebe (eine Frau) steht und diese auch heiratet. Sie übernimmt damit Verantwortung für den Menschen, den sie liebt. Eigentlich sollte das ganz im Sinne der Kirche sein, aber die Kirche findet, sie ist so als Führungskraft nicht tragbar. „Hier zeigt sich wieder einmal, wie rückständig die Katholische Kirche immer noch ist“ so Gertrud Fetzer-Wenngatz, stellvertretende Vorsitzende der Schwusos Oberbayern in der SPD, „ich würde mir genau überlegen, ob ich einen Teil der Erziehung meines Kindes einer so verkrusteten Institution überlassen würde!“.

Die Caritas als Unternehmen der Kirche führt als Betreiberin des Hortes eine staatliche Aufgabe aus, die auch vollständig vom Staat finanziert wird. Es sollte deshalb auch von der Caritas akzeptiert werden, wenn sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die gesetzliche Lebenspartnerschaft entscheiden. „Es darf auch in der Arbeitswelt keine No-Go-Areas für Lesben und Schwule geben, die auch zu ihrer/m Partner/in stehen und mit ihr/ihm eine Lebenspartnerschaft eingehen wollen!“, betont der Vorsitzende der Schwusos Oberbayern Daniel Jazdzewski und ergänzt: „Ehe zu propagieren, Homosexualität formal zu akzeptieren, aber Lebenspartnerschaft als automatischen Kündigungsgrund zu sehen, zeugt für mich für Scheinheiligkeit!“

Nach einem Bericht der Holzkirchner Stimme vom 17.April, musste die Leiterin eines Hortes der Caritas in Holzkirchen ihre Stelle verlassen:

http://www.holzkirchnerstimme.de/kirche-bleibt-im-mittelalter/125390.html