Der Anstieg LGBTIQ-feindlicher Hasskriminalität um über 200% ist schockierend und gleichermaßen eine Mahnung an die gesamte bayerische Staatsregierung, einen umfangreichen und alle Ressorts umfassenden queeren Aktionsplan einzuführen.
Markus Aicher, Vorsitzender der SPDqueer Bayern, betont:
„Diese Zahlen sind ein Schock für uns alle. Es ist dringend geboten, dass Bayern einen queeren Aktionsplan bekommt, der alle Ressorts abdeckt, und nicht nur das Sozialressort.
In Sachen Finanzen muss der bayerische Staat nun deutlich mehr Geld als bisher in die Hand nehmen - der für queere Projekte eingestellte Etat muss hier mindestens mit dem Etat der Stadt München gleichziehen und bei 4 Millionen Euro pro Jahr liegen, was jedoch für das Bundesland Bayern nur das absolute Minimum darstellt. Eher empfiehlt sich hier ein Etat i. H. v. 10 Millionen Euro.
Wir brauchen dringend auch eine präventive Aufklärungsarbeit an Schulen und entsprechend auch eine Umstellung der Lehrpläne hin zu mehr Aufklärung über queere Minderheiten.
Wenngleich das Explodieren der Zahlen auch darauf hindeuten kann, dass mehr queerfeindliche Straftaten in Bayern im Vergleich zu früheren Jahren auch tatsächlich zur Anzeige gebracht werden, muss die bayerische Polizei besser sensibilisiert werden - auch wenn Innenminister Herrmann die Aufklärungsquote als gut bezeichnet, nehmen wir an, dass die Dunkelziffer queerfeindlicher Hassstraftaten noch deutlich höher liegt, weil die Polizei nicht jede queerfeindliche Straftat als solche bewertet und nicht jede queerfeindliche Straftat zur Anzeige gebracht wird.
Insgesamt ist es nun dringend geboten, schnell und umfassend zu handeln. Die Staatsregierung sieht, wie die queerfeindlichen Straftaten in Bayern explodieren - jetzt ist es an ihr, dagegen was zu tun. Dringend!“